Prideweeks des CSD Nürnberg Pride 18. Juli bis 4. August 2024
Code of conduct
Das Museum für Kommunikation Nürnberg und der Förderverein CSD Nürnberg e.V. arbeiten fair zusammen und stehen für ein gleichberechtigtes und respektvolles Miteinander und den vielfältigen Austausch.
Zweieinhalb Wochen vielfältige und kunterbunte Events von & für queere Menschen und Allies (Unterstützer*innen) in der Metropolregion Nürnberg. Es erwarten Euch wieder abwechslungsreiche Events wie Führungen, Lesungen, Diskussionen, Konzerte, Kneipen-Quiz, Regenbogen-Picknick, Workshops und- Infoveranstaltungen, Ausstellungen, politische Veranstaltungen, Queeres Geocaching & Schnitzeljagd, Sport-Events, Film-Abende usw.
Das Museum für Kommunikation Nürnberg widmet sich in vier großen Bereichen den Aspekten Hören und Sprechen, Sehen und Zeigen, Schreiben und Lesen sowie der Vernetzung und den Netzwelten: Wir führen Sie zu ausgewählten Stationen und stimmen Sie damit auf die Podiumsdiskussion ein. Entdecken Sie, wie Sprache Grundlage für das Telefonieren, das Briefeschreiben oder die Berichterstattung ist und was das Museum über Sprache erzählt. Wie stehen Fach- und Jugendsprache zueinander? Wo endet ein Dialekt und beginnt eine der fast 7.000 Sprachen auf der Welt? Wann reicht der Wortschatz nicht aus und Wörter wandern von einer Sprache in die andere? Und nicht zuletzt: Wie entstehen neue Begriffe mit dem Aufkommen neuer Kommunikationsmedien? Deutlich wird: Sprache ist ein lebendiger Organismus, deshalb ist Sprechen mit lebenslangem Lernen verbunden
Seit 1. April (leider kein Aprilscherz) ist in staatlichen Behörden und Schulen in Bayern das Nutzen von Sonderzeichen beim Gendern verboten und andere Bundesländer ziehen nach. Aber was bedeutet das „Genderverbot“ außer, dass die Sprache angeblich klarer und verständlicher wird.
Welche Menschen werden durch die Nicht-Nutzung von Sonderzeichen ausgegrenzt und unsichtbar gemacht? Wie wirkt sich das auf die queere Community aus? Und schließlich, da Sprache lebendig und wandelbar ist, ähnelt das Verbot somit nicht eher einem Kulturkampf denn einer Erleichterung?
Diese und weitere Aspekte diskutieren miteinander und später mit dem Publikum, unter anderem:
Dr. Miriam Zapf
Katrin Kaa Riedl
Dr. Miriam Zapf ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Romanistik der FAU Erlangen-Nürnberg, wo sie in der französischen und spanischen Sprachwissenschaft tätig ist. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit
Katrin Kaa Riedl (sie/ihr) queer, feministisch wurde 1973 in Gunzenhausen geboren. Nach ihrem Abitur diplomierte sie 2001 an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg in Medien & Kommunikations-Design.
gender-inklusivem Sprachgebrauch im Spanischen und erforschte in diesem Rahmen die Interpretation generischer Maskulina und alternativer Formen der Personenbezeichnung. Neben der Gender- und Psycholinguistik liegen ihre Forschungsinteressen im Bereich der Diskurslinguistik.
Seitdem arbeitet sie auch als freischaffende Künstlerin mit multimedialen, interdisziplinären, ideengebundenen Kunstprojekten und erhielt für ihre Arbeit bereits mehrere Kunstpreise. 2008 startete sie mit Ela Schlegl die FLINTA*-Partyreihe Tussi Total, 2019 wurde sie Teil des Prideweeks-Teams des CSD Nürnberg. Seit 2024 ist sie dort Vorständin für FLINTA*, Kunst & Kultur.
Alexander Jungkunz
Ekamjot Kaur
Der 61-Jährige studierte Neuere Geschichte, Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Alte Geschichte in Erlangen. Seine journalistische Laufbahn begann nach dem Volontariat bei den Nürnberger Nachrichten im Jahr 1990 in der Politik-Redaktion.
Ekamjot Kaur, aka Luca Fabièn Dotzler, ist eine nicht-binäre Person mit dem Geschlechtseintrag divers. Ekamjot ist Künstler*in in diversen Disziplinen der darstellenden und bildenden Kunst, Aktivist*in für Transkultur,
Von 2016 bis 2022 war er Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten (NN). Neun Jahre lang engagierte er sich in der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche. Er hatte einen Lehrauftrag am Lehrstuhl für Christliche Publizistik an der Uni Erlangen.
rassismus-kritische und antiziganistische Themen, Inklusion, Queer, Feminismus und thematisiert diese Bereiche der Menschenrechte künstlerisch, um Menschen über die Vielfalt unserer Lebensrealitäten aufzuklären.
Moderation: Tine Nowak
Tine Nowak ist Ausstellungsmanagerin und Teamleitung für Ausstellungen, Events und Recherche am Museum für Kommunikation Frankfurt. Hier betreut sie derzeit die Produktion der Sonderausstellung „Apropos Sex“,
die das Thema Sexualität und Kommunikation beleuchtet. Sie hat zuvor selbst Ausstellung kuratiert, sich mit digitaler Museumspraxis beschäftigt und Veranstaltungen moderiert. Seit 2013 podcastet sie in unterschiedlichen unabhängigen Podcast- und Radioprojekten. Tine Nowak hat Kunstpädagogik, Kunstgeschichte und Kulturanthropologie an der Goethe Universität Frankfurt studiert und war später im Bereich Medienpädagogik in Forschung und Lehre in Darmstadt und Köln tätig.
Die Community im Gespräch mit Politiker:innen von CSU, SPD, Bündnis90/die Grünen und Freien Wählern aus der Metropolregion Nürnberg. Wie jedes Jahr spricht die Community mit der Politik über queerpolitische Themen und den Einsatz bzw. dem Engagement der Parteien. In diesem Jahr steht ein schwieriges Thema im Fokus: Der Anstieg der queerfeindlichen Straftaten in Bayern und deren möglichen Ursachen.
Moderation: Andrea Kuhn, Leiterin des Internationalen Nürnberger Filmfestivals der Menschenrechte
Eine Kooperation des Fördervereins CSD Nürnberg e.V. und Museum für Kommunikation Nürnberg
Escape-Room „Cyberforce Academy – Gefahren im Internet“
Das Projekt entstand in Kooperation von Museum für Kommunikation, Polizei Mittelfranken – Prävention und Jugendamt der Stadt Nürnberg.
Die Nutzung von Computer, Smartphone, Tablet sowie diverser Internetanwendungen nimmt in allen Lebensbereichen stetig zu und bestimmt unseren Alltag immer mehr. Insbesondere auf Kinder und Jugendliche üben die sogenannten. „Neuen Medien“, die gleichermaßen der Information, der Kommunikation sowie der Unterhaltung dienen, eine unwiderstehliche Sogwirkung aus. Neben Familie, Freundeskreis und Schule beeinflussen Smartphone und soziale Netzwerke Wertvorstellungen und Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen in erheblichem Maße. Die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten der digitalen Welt ermöglichen zwar das Recht auf Teilhabe, erfordern aber einen bewussten Umgang und bergen dabei auch ernstzunehmende Gefahren.
Mit dem Präventionsprojekt Escape Room „Cyberforce Academy – Gefahren im Internet“ wird eine bisher einzigartige Möglichkeit geschaffen, Kindern und Jugendlichen über Gefahren der digitalen Welt aufzuklären und ihnen Medienkompetenz zu vermitteln.
Statt Geboten und Verboten erwartet die Spielenden eine spannende Story von Teenager Maxi und Hacker Alex, die Erfahrungen vieler Jugendlicher in Bezug auf Identitätssuche und Online-Beziehungen aufnimmt. Sie ist als Trainingsmission an der „Cyberforce Academy“ angelegt. Die Ermittelnden schlüpfen in die Rolle von Academy-Azubis, durchstöbern ein Teenagerzimmer und einen Hackerraum. Sie sammeln Beweisstücke, entwirren Hinweise und lösen Rätsel, um den Fall zu knacken – dabei werden sie in Internetrecherche, kritischem Denken und entschlossenem Handeln geschult. Nach dem Spiel im Escape-Room geht es in eine Gesprächsrunde mit der Nürnberger Polizei, um Fragen aufzuarbeiten, eigene Erfahrungen einzuordnen und das Erlebte nachhaltig zu sichern.
Der Escape-Room wird präsentiert von der NÜRNBERGER Versicherung und gefördert von der DATEV Stiftung Zukunft sowie der Ursula Fischer-Schwanhäußer und Gebhard Schönfelder Stiftung Nürnberg .
Kosten: 120 Euro für eine Gruppe bis max. 6 Personen
Schirmherr Dr. Fabian Mehring, Staatsminister für Digitales
(c) StMD
„In einer zunehmend vernetzten Gesellschaft ist es unerlässlich, jungen Menschen die Fähigkeiten zu vermitteln, sich sicher und verantwortungsbewusst im Internet zu bewegen. Ich übernehme daher gerne die Schirmherrschaft für das Projekt „Escape Room – Gefahren im Internet“. Die Jugendlichen klären hier als Kommunikationsdetektive selbst einen Fall auf und lernen in einem spannenden Abenteuer den richtigen Umgang mit Gefahren im Internet. Vielen Dank an das Museum für Kommunikation in Nürnberg, die Polizei Mittelfranken und das Jugendamt der Stadt Nürnberg. Medienkompetenz ist eine der Schlüsselfertigkeiten des 21. Jahrhunderts. Ihr Projekt leistet hier einen wichtigen Beitrag.“
DR. FABIAN MEHRING, Staatsminister für Digitales
Das Projekt wird präsentiert von:
Das Projekt wird gefördert durch:
Wir sagen Danke!
Verschlüsselte Geheimnisse
Der neue Bereich Kryptografie in der Dauerausstellung
Geheimnisse behält man am besten für sich. Oft müssen sie aber trotzdem ausgetauscht werden. Damit neugierige Lauscherinnen und Lauscher die geheimen Botschaften dann nicht abgefangen und mitlesen können, sollten sie verschlüsselt sein. Der neue Bereich Kryptografie in unserer Dauerausstellung stellt die geheimnisvolle Welt der verschlüsselten Kommunikation im 20. Jahrhundert vor.
Die Ausstellung präsentiert Höhepunkte der Verschlüsselungstechnik aus unserer Sammlung anhand von sechs Highlight-Objekten. So können Museumsgäste die Entwicklung der Kryptografie schlaglichtartig nachvollziehen. Nicht nur die Technik der ausgestellten Geräte, sondern auch ihre Nutzung und ihre kulturhistorische Bedeutung stehen im Vordergrund. Zusätzlich vertiefen weitere Sammlungsobjekte die Bereiche Handverschlüsselung, Verschlüsselungsmaschinen, digitale Verschlüsselung, Datenschutz und Privatsphäre sowie die Sicherheit im digitalen Zeitalter.
In Texten versteckt, mit Geheimtinten geschrieben oder in Bildern codiert, verheimlicht die Steganografie den Austausch von Informationen. Besuchen Sie die Ausstellung und lüften Sie die versteckten Geheimnisse!
Die Steganografie (von griech. steganós = verdeckt und gráphein = schreiben) hingegen macht unsichtbar, dass Kommunikation überhaupt stattfindet. Nur Eingeweihte wissen, wo sie nach den versteckten Botschaften suchen müssen.
Die Kryptografie (von gr. kryptós = geheim und gráphein= Schrift) vertauscht oder ersetzt Buchstaben und Zeichen. Nur, wer das geheime System – den Schlüssel – kennt, kann die Botschaft dann entziffern. Das scheinbar sinnlose Zeichengewirr ist jedoch sofort erkennbar und macht misstrauisch.
Liebespaare schrieben sich um 1900 verschlüsselte Postkarten, um ihr Postgeflüster vor neugierigen Augen zu schützen. In der Ausstellung können Sie die geheimen Liebesgrüße selbst entziffern!
Die Kommunikation war Anfang des 20. Jahrhunderts nicht sicher. Postkarten und Briefe konnten abgefangen werden und auch Telegramme ließen sich mit wenig Aufwand mitlesen. Unternehmen und Privatpersonen mussten Ihre Korrespondenz deshalb aufwendig verschlüsseln, wenn ihre Botschaften geheim bleiben sollte.
Neben Stift und Papier, standen ihnen dazu lange nur einfache mechanische Hilfsmittel zur Verfügung. Eine Auswahl der Chiffrierscheiben und -schieber präsentieren wir in der Ausstellung.
Der Enigma-Code
Geschichte einer legendären Verschlüsselungsmaschine
Die „Enigma“ verschlüsselt Buchstaben per Knopfdruck. Wie das funktioniert, vermittelt eine Hands-On-Station in der Ausstellung. Außerdem können Sie die britischen „Codebreaker“ beim Knacken des „Enigma-Codes“ unterstützen.
Die Verschlüsselungsmaschine „Enigma“ ist legendär. Innerhalb von Sekunden, verschlüsselt sie Buchstaben mehrfach und in immer anderen Konfigurationen. Niemand würde diesen Code knacken, dachte das deutsche Militär und vertraute im Zweiten Weltkrieg auf die Sicherheit des Maschinen-Codes.
Polnische Kryptografen hatten die „Enigma“ jedoch schon 1932 geknackt und ab 1939 beeinflusste der britische Geheimdienst den Verlauf des Krieges entscheidend, weil er die „Enigma“-Funksprüche größtenteils mitlesen konnte.
Digitale Codes ermöglichten Ende der 1970er Jahre erstmals Verschlüsselungen, die auch Computer nicht knacken konnten. Kryptografie stand nun auch zivilen Bereichen zur Verfügung, doch die Geheimdienste gaben sie nicht kampflos auf.
Computer sind Rechentalente, doch auch sie haben ihre Grenzen. Digitale Verschlüsselungsverfahren nutzen diese Schwachstelle, indem sie spezielle Algorithmen einsetzen. Diese kann ein Computer problemlos anwenden, aber ohne Eingabe des Schlüssels nicht decodieren.
Während sich Unternehmen und Privatpersonen über das hohe Maß an Sicherheit freuten, waren die Geheimdienste alarmiert, weil damit auch Kriminelle und Terroristinnen und Terroristen abhörsicher kommunizieren konnten.
Wer darf verschlüsseln? Als die Wissenschaft Ende der 1970er Jahre neue digitale Verschlüsselungsverfahren veröffentlichten, fürchtete der Geheimdienst NSA um die nationale Sicherheit. Es begann ein regelrechter „Krypto-Krieg“.
Hören Sie den Spektrum-Podcast „Der Algorithmus, der die NSA in den Wahnsinn trieb“ (2023):
Ziemlich gut verschlüsselt
Privatsphäre und Datensicherheit
Im digitalen Raum ist Kryptografie nicht nur für Geheimdienste oder Behörden wichtig. Auch Privatpersonen sind im Zeitalter des Internets auf sichere Verschlüsselungen angewiesen, die einfach anzuwenden sind.
Phil Zimmermann veröffentlichte 1991 das Programm „Pretty Good Privacy“ (PGP) zur Verschlüsselung privater E-Mails kostenfrei im Internet. Daraufhin leitete das FBI ein Ermittlungsverfahren gegen ihn ein, weil Kryptografie in den USA juristisch als Waffe galt und ihr Export strafbar war.
Bis das Gesetzt 1997 geändert wurde, argumentierte er vor Gericht, dass nicht nur der Staat, sondern auch die Privatsphäre der Internetnutzenden geschützt werden müsse. Wer braucht Schutz? Diese Frage ist auch heute noch aktuell.
Kryptografie überall
Sicherheit im digitalen Raum
Der Sprachfilter „Alias“ verhindert, dass Google mithört. Darüber hinaus bieten fortschrittliche Krypto-Systeme heute Sicherheitslösungen an. Kryptografie ist überall, doch kann sie uns auch zuverlässig schützen?
Smartphones und intelligente Geräte im „Smart Home“ sind technisch so ausgestattet, dass sie ihre Nutzenden abhören können. Vor allem intelligente Lautsprecher mit Sprachassistenz sind heute weit verbreitet; und hören mit, was wir zu Hause reden.
Die Kryptografie verspricht vielfach Schutz im digitalen Raum, doch kann sie nicht für absolute Sicherheit sorgen. Daten-Leaks, Hackerangriffe und Phishing sind ständige Gefahren, die einen bewussten Umgang mit digitalen Endgeräten notwendig machen.
In unser Dauerausstellung können wir nur eine Auswahl unserer Objekte präsentieren. Weitere Objekte aus dem Sammlungsbereich „Kryptografie“ können Sie in unserer Online-Sammlung entdecken.
New Realities – Wie Künstliche Intelligenz uns abbildet
Ausstellung 24. Juni 2023 bis 21. Januar 2024
Künstliche Intelligenz (KI) ist aktuell in aller Munde. Sie ist ein stark diskutiertes Thema in Gesellschaft, Kultur und Medien. Dabei tauchen mehr Fragen als Antworten auf. Noch ist unklar, inwieweit die breite Verfügbarkeit und der Einsatz von KI unser Leben beeinflussen wird. So scheint die kreative Schaffenskraft der Künstlichen Intelligenz in Wort, Schrift und Bild kaum Grenzen zu kennen. In der Ausstellung „New Realities – Wie Künstliche Intelligenz uns abbildet“ möchte das Museum für Kommunikation Nürnberg einige der aufkommenden Fragen durch KI-generierte Bilderserien betrachten. Der Fokus der KI-Ausstellung liegt auf der Kommunikation: Wie „echt“ bildet die Künstliche Intelligenz uns ab? Was „macht“ die KI mit uns, wie beeinflusst sie unsere Wahrnehmung und unsere Realität? Wie wirkt sich die KI auf unsere Gesellschaft und unser Miteinander aus? Zentral ist der menschliche Zeichenvorrat, mit dem die KI arbeitet, und unser Handeln als User:innen.
Foto: Tanja Elm
Foto: Tanja Elm
Foto: Tanja Elm
Mind your word! Kommunikation ist zentral.
Kommunikation in Form von Sprache spielt eine wesentliche Rolle: Der Einsatz von Worten und die Nutzung bestimmter Begriffe hat nicht nur in unserem menschlichen Miteinander und unserer Kommunikation Auswirkungen. Auch sprachbasierte Programme, wie die KI reagieren unterschiedlich auf Worte oder Wortkombinationen: Einzelne Worte entscheiden über arm oder reich, schön oder hässlich, Norm oder Klischee. Die Künstliche Intelligenz erfindet sich nicht völlig neu, sondern formt etwas Neues aus dem, was da ist – also aus den digitalisierten Daten, die ihr von uns Menschen zur Verfügung gestellt wurden.
Beyond Human? Es steckt viel Mensch in der Künstlichen Intelligenz.
Wir Menschen formen und gestalten die KI ganz wesentlich mit. In der Ausstellung präsentiert das Museum von der Kommunikationswissenschaftlerin und Digitalkuratorin Maren Burghard generierte KI-„Kunst“. Damit öffnet es den Zugang zum Thema und möchte dem gemeinsamen Austausch und der Diskussion ein Forum bieten. Verschiedene, von der KI generierte Bilderreihen zeigen in der Ausstellung im Museum für Kommunikation auf, dass die Künstliche Intelligenz ein gewisses Maß an Kreativität besitzt und die digitalen Vorräte an Daten zu etwas Neuem zusammenfügen kann. Gleichzeitig rufen die KI-generierten Bilder sowohl inhaltlich als formal uns gut bekannte Muster auf. Das hat zur Folge, dass wir uns in diesen Bildern auf manchmal verstörende Weise zu Hause fühlen, auch wenn die KI Dinge in neue bildliche Kontexte versetzt.
Digitale Kreativität und Ästhetik sowie die kunstschaffende KI sind neue Erscheinungen, deren Wirkung auf uns und viele Bereiche des Lebens noch nicht klar ist. In diesem Zusammenhang stellt sich in der Ausstellung immer wieder die Frage: Wer steckt eigentlich dahinter? Oder ganz zentral: Ist das Kunst oder kann das weg?
Über das Sichtbare hinaus / Looking Beyond Sight KI-generiert; Idee/Prompt/Bearbeitung: Maren Burghard für das MKN
Hiobsbotschaften / Bad Tidings KI-generiert; Idee/Prompt/Bearbeitung: Maren Burghard für das MKN
Diesen neuen Bereich zu Journalismus und Medien können Sie mitten in unserer ständigen Präsentation im Bereich zur Kommunikation mit Schrift entdecken. Wir zeigen Ihnen, wie sich Journalismus und Nachrichten vom Mittelalter bis in die Gegenwart entwickelt haben und vor welchen Herausforderungen wir heute stehen, um uns umfassend und wahrhaftig zu informieren.
Von Gutenberg zu Twitter
Wie verbreitet sich Neues in der Welt?
Wir nehmen Sie mit auf eine Zeitreise, die mit der Erfindung des Drucks durch Johannes Gutenberg 1490 beginnt und mit dem Sturm auf das Kapitol 2021, den Menschen über Social Media live mitverfolgen konnten, endet.
Heute können wir Informationen auf dem Smartphone in Echtzeit überall bekommen. Das war nicht immer so: Informationen, die mit der Postkutsche weiterbefördert wurden, hatten eine andere Reichweite als Neuigkeiten, die mithilfe der Telegrafie und des Telefons global erfahrbar waren.
Deshalb hängt die journalistische Berichterstattung immer direkt mit den eingesetzten Kommunikationstechniken zusammen. Begleiten Sie uns in die Geschichte der sich stetig weiterentwickelnden Nachrichten und ihrer Macher:innen.
Wer liest (wie) Nachrichten?
Ausspielkanäle von der Zeitung bis zum Smartphone
Wie oft haben Sie schon auf Ihr Smartphone geschaut, seitdem sie im Museum sind? fast jeder Mensch hat heute ein mobiles Gerät zur Verfügung und kann sich jederzeit einen Überblick über die Neuigkeiten des Tages verschaffen.
Von der gedruckten Zeitung bis zum Social Media Kanal stehen uns heute unzählige Informationswege zur Verfügung. Algorithmen, die auf das Nutzungsverhalten reagieren, sorgen im Digitalen für individuell angepasste ausgespielte Inhalte.
Deren Wahrheitsgehalt zu prüfen und etwa Fake News zu erkennen, erfordert Medienkompetenz. Auch Verlage und Sender sind auf vielen Online-Kanälen mit ihren journalistischen Angeboten aktiv. Ihre Mediatheken machen es möglich, sich ein individuelles Informations- und Unterhaltungsangebot zusammenzustellen.
Was uns Nachrichten wert sind
Bezahlen Sie auch mit Ihren Daten?
Früher war es einfach: Leser:innen finanzierten Zeitungen über ihre Abonnements, Inserent:innen über Anzeigenschaltungen. Aber heute? Mit der wachsenden Zahl von Online-Lesenden fehlen diese Einnahmen.
Zeitungen werben mit „kostenfreien“ Online-Inhalten, globale Nachrichten sind für jeden stets abrufbar: eine Errungenschaft für Transparenz und demokratischen Zugang. Aber die Verfügbarkeit hat eine Kehrseite, denn wir bezahlen auch diese Informationen – möglicherweise nicht mit Geld, aber mit unseren Daten.
Online-Portale und Apps von Zeitungen arbeiten mit Trackern.
Diese analysieren unser Lese- oder – für Firmen oft interessanter – Konsumverhalten und werten es aus. Somit ist unser Datenschatten, sprich die Gesamtheit aller unserer im Netz gesammelten Daten, oft länger als wir überhaupt wissen. Eine Alternative sind Bezahlschranken (Paywalls), die Zeitungen und Nachrichtenmagazine vor Hauptartikeln oder besonders brisanten Themen eingerichtet haben.
Wer macht Nachrichten?
Klassische Journalist:innen und neue Medienschaffende
Recherchieren, einordnen, produzieren: journalistisch gute Beträge zu machen, erfordert viele Kompetenzen. Redakteur:innen und Reporter:innen absolvieren deshalb meist ein Studium und oft ein Volontariat in einem Medienhaus oder einer Sendeanstalt.
Dabei lernen sie, wie aus einer Nachricht ein gut recherchierter, informativer Beitrag wird. Mittlerweile arbeiten sie crossmedial: Themen werden für verschiedene Ausspielkanäle aufbereitet. Bis in die 1990er Jahre war mit der Produktion von Medienangeboten noch ein hoher technischer Aufwand verbunden. Dank kleiner Multifunktionsgeräte etwa dem Smartphone ist dies inzwischen einfacher geworden.
Wichtige neue Medienschaffende sind freiberuflich schreibende Personen, die zu ikonischen Marken werden können, oder Influencer:innen auf Social Media. Auch die Künstliche Intelligenz übernimmt bereits jetzt eine wichtige Rolle und immer wieder neu stellt sich die Frage nach journalistischen Standards.
Newsdesk
Interaktive Medienstation
An dieser Station ist Mitmachen, Recherchieren und Ausprobieren erwünscht. Sie können Fake News auf die Spur kommen, selbst das Layout unserer Museums-Online-Zeitungen und -Zeitschriften gestalten oder zum Thema Pressefreiheit recherchieren und die Arbeit des Deutschen Presserates kennen lernen. Lernen Sie die „Relevanzreporter“ kennen, die innovativen Lokaljournalismus vor Ort in Nürnberg betreiben, und entwickeln Sie gemeinsam Themenvorschläge für Reportagen.
Die Präsentation wurde großzügig gefördert durch die „Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern“.
Stadt(ver)führungen: Verwandlungen
16. bis 18. September 2022
Auch in diesem Jahr beteiligt sich das Museum für Kommunikation Nürnberg wieder an Deutschlands größtem Führungsmarathon. An drei Tagen gibt es auch im Museum für Kommunikation Nürnberg einiges rund um „Verwandlungen“ zu entdecken.
Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech
22. Februar 2024 – 12. Januar 2025
Wir alle tun es: Schimpfen und Fluchen. Kraftausdrücke gibt es seit es Sprache gibt und in allen Kulturen der Welt. Die Ausstellung „Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech“ geht diesem Sprachphänomen auf unterhaltsame Weise nach.
Kurator Rolf-Bernhard Essig schlägt einen Bogen von saftigen Verfluchungen in Keilschrift über internationale Beschimpfungen mit Tiernamen bis zu Internet-Trollen und Hate Speech. Es geht ebenso um die Lust am Tabubruch, um Männer- und Frauenschmähungen, um das Phänomen der Fluchabwehr durch das Tragen von Amuletten, um Ausraster in Fußball und Straßenverkehr oder um vergebliche Verbote von Kraftausdrücken. Historische Objekte, Weitere Führungen, Medienstationen sowie Mitmach-Angebote zeigen, dass Fluchen und Schimpfen ständige und lebendige Elemente jeder menschlichen Kommunikation sind. Übrigens: der Titel ist eine Verkürzung von „Gottes Blitz soll dich treffen!“
Beiprogramm
Expotizer
Auf unserem ausstellungsbegleitenden Expotizer erfahren Sie u.a., was das Fluchen mit Schimpfen zu tun hat, warum wir Fluchen und was Kraftausdrücke in unserem Gehirn auslösen.
Hier lesen Sie unsere Artikel zu Potz!Blitz! in der Museumszeitung: Ausgabe 80, Ausgabe 81
Die kleinste Wanderausstellung der Welt
Ab 4. Juni
In Kooperation mit dem Bionicum im Tiergarten Nürnberg
Hallo aus dem Jahr 2050! Mit der App Bionik2Future vom Bionicum im Tiergarten Nürnberg ist es gelungen, Zeitreisen zu unternehmen. Wie das geht, zeigt die kleinste Wanderausstellung der Welt mit einem futuristisch präsentierten Tablett, das 3D ohne eine VR Brille ermöglicht.
Die Zeitreisekapsel enthält eine Hologramm-Botschaft der Astrophysikerin Dr. Suzanna Randall. Am Ende erscheint ein QR-Code zu einer spielerischen Zeitreise-App. Sie ermöglicht allen Nutzerinnen und Nutzern eine Reise ins Jahr 2050. Dort entdecken sie, wie die Erfindungen des Projektverbunds „BayBionik“ Wirklichkeit geworden sind und ganz alltäglich eingesetzt werden. Unkaputtbare Keramiktassen nach Vorbild von Muscheln sparen viel Energie bei der Herstellung, Greifarme nach Vorbild des Eulenhalses helfen beim Tragen von Lasten und eine Beschichtung nach dem Vorbild der Kannenpflanze hält Schnecken vom Gemüsebeet fern. Die Zukunft wird alle überraschen: Nachhaltigkeit ist ganz normal geworden und grüne Technologien sind überall!
Die App Bionik2Future kann von allen Neugierigen gespielt werden, sie eignet sich aber auch besonders für den pädagogischen Einsatz.
I see another world but I can‘t stop Multimediale Installation von Matthias Deeg, Artist-in-Residence der Firma Hüttinger
7. bis 15. Mai 2022
Im Rahmen der Blauen Nacht 2022 zeigt Matthias Deeg eine Reaktion auf den Traum des Electronic Superhighway. Ausgehend vom Gedanken, dass drahtlose Kommunikation über elektromagnetische Wellen funktioniert, entwickelte der Künstler ein Werk, welches die immateriellen Qualitäten und Quantitäten neuer Technologien sichtbar macht. Nach der Blauen Nacht ist die Ausstellung im Museum für Kommunikation noch bis 15. Mai zu sehen.
Das Artist-in-Residence-Programm der Firma Hüttinger ermöglicht zum zweiten Mal Studierenden der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg durch technische und materielle Unterstützung ihr Konzept in der Werkstatt der Firma zu verwirklichen. Eine Jury, bestehend aus Professor Holger Felten, Präsident der Akademie, Andreas Radlmaier, Leiter des Projektbüros im Geschäftsbereich Kultur der Stadt Nürnberg, sowie Axel Hüttinger, einem der beiden Geschäftsführer der Firma Hüttinger, evaluierte bereits 2019 die seinerzeit eingereichten Entwürfe hinsichtlich der Idee, Kreativität und Realisierbarkeit. Das Konzept des 29-jährigen Matthias Deeg, der seit 2015 Freie Malerei und Kunsterziehung bei Prof. Michael Munding an der Akademie der Bildenden Künste studiert, konnte die Jury damals überzeugen.
Die Installation ist während der Museumsöffnungszeiten zugänglich.
Begleitprogramm
Kuriose Kommunikation. Ungewöhnliche Objekte und Geschichten aus der Sammlung
4. März bis 22. Juni 2022
Die Museumsstiftung Post und Telekommunikation verfügt über eine der weltweit größten und reichhaltigsten Sammlungen zum Thema Kommunikation. Seit rund 150 Jahren werden dort Objekte zusammengetragen, welche die historische Entwicklung des Post- und Fernmeldewesens sowie die facettenreichen Erscheinungsformen der Kommunikation in Gegenwart und Zukunft dokumentieren. Viele der Gegenstände sind typisch für die jeweils gängigen Formen des Austauschs von Mitteilungen zu unterschiedlichen Zeiten. Doch immer wieder finden sich in den Depots auch kuriose Objekte, die durch eine ungewöhnliche Nutzung überraschen, eine ausgefallene Geschichte haben oder durch ein besonderes Design auffallen. Sie erzählen von Kreativität und Witz, mitunter aber auch von Not und Mangel. Sie zeigen die Vielfalt der Dinge und Wege, die Technikerinnen, Erfinder und Laien entwickeln, um Botschaften zu überbringen.
In der Ausstellung haben wir eine Auswahl dieser Objekte in sechs Themenbereichen zusammengestellt. Dabei treffen Exponate aus allen Sammlungsstandorten, unterschiedlichen Epochen und Zusammenhängen aufeinander.