Für Agent:innen ab 6 Jahre

Angebote im Museum und für zu Hause

Sie wollen lernen, wie man einen Text verschlüsselt oder als Gruppe die Geheimnisse der Kryptografie lüften? Hier finden Sie Rezepte für Geheimtinten, eine Cäsarscheibe zum Selberbauen und weitere Angebote, auf die Sie zu Hause zugreifen können.

Für Schulklassen und Kindergeburtstage bieten wir auch eine Geheim-Werkstatt oder einen Passwort-Workshops im Museum an.

Geheim-Werkstatt – Museum für Kommunikation Nürnberg

Knack den Caesar-Code – Museum für Kommunikation Nürnberg

Das Polybios-Quadrat – Museum für Kommunikation Nürnberg

Geheimtinte selbst gemacht – Museum für Kommunikation Nürnberg

Digitale Einblicke!

Erkunden Sie die Enigma im 3D-Modell.

Wer hört mit?

Lauschende Lautsprecher

Jedes Jahr werden weltweit über 100 Millionen intelligente Lautsprecher verkauft. In Deutschland stand 2021 bereits in 33% der Haushalte mindestens ein „Smart Speaker“.

Im Alltag sind die digitalen Butler und Hausdamen äußerst praktisch. Die eingebauten Mikrofone lauschen jedoch ständig auf das Signalwort, damit sie die Sprachbefehle nicht verpassen. Erst dann, so die Hersteller, zeichnen die Lautsprecher das Gehörte auch auf. In der Praxis kommt es jedoch oft zu unerlaubten Fehlaufzeichnungen, die dann auf den Servern der Technologie-Unternehmen landen.

Der Sprachfilter „Alias“ soll genau das verhindern. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.

Sprachfilter Alias neben Google Home 2
Sprachfilter „Alias“ für den intelligenten Lautsprecher „Google Home“, Tore Knudsen u. Frank Gnegel, 2020. MPST, Foto: Bert Bostelmann

Das Objekt: Ein nützlicher Schädling

Wie funktioniert der Sprachfilter?

Warum ein Sprachfilter?

Das Objekt: Ein nützlicher Schädling

Der dänische Interaktion-Designer Tore Knudsen beschäftigt sich in seinen Produkten mit der Schnittstelle zwischen virtuellen und realen Räumen. Ein großes Thema ist dabei der Kontrollverslust des Menschen durch technische Geräte, wie beispielsweise die daueraktiven Smart Speaker. Der Sprachfilter Alias manipuliert die Lautsprecher von Amazon und Google und gibt den Nutzenden so die Kontrolle über das Aufnahmeverhalten ihrer Sprachassistenten zurück.

Das Design des Sprachfilters spiegelt seine Funktion. Poren strukturieren das Gehäuse, das sich wie eine zähflüssige Biomasse über den Google-Lautsprecher legt. Pilze und Viren, die Organismen befallen, um sie zu ihrem eigenen Vorteil nutzen, inspirierten Tore Knudsen zu dieser Formsprache. Wie ein Parasit, erklärt der Designer, befällt der Sprachfilter den Smart Speaker und manipuliert sein Verhalten durch Störgeräusche, personalisierte Signalwörter und gezielter Desinformation.

MPST, Foto: Bert Bostelmann
MPST, Foto: Bert Bostelmann
MSPT, Foto: Bert Bostelmann

Wie funktioniert der Sprachfilter?

Im Gehäuse des Sprachfilters sind zwei Lautsprecher und ein Mikrofon verbaut, die von einem Raspberry Pi – einem Einplatinencomputer – gesteuert werden. Dieser ist so programmiert, dass der Google Assistant permanent mit einem Störgeräusch beschallt wird. Menschen können das Geräusch nicht hören, die sensiblen Mikrofone des Smart Speakers sind dadurch jedoch außer Gefecht gesetzt. Hinzu kommen weitere digitale Schutzmaßnahmen, die in einer App gesteuert werden.

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In der App lernt der Sprachfilter auf personalisierte Signalwörter zu hören. Neben Namen und Begriffen, kann er auch durch andere Audiosignale – zum Beispiel eine Melodie oder ein Pfiff – aktiviert werden. Wenn das Mikrofon des Sprachfilters das persönliche Signal hört, wird das Störgeräusch kurzzeitig unterbrochen und der Sprachbefehl gefiltert an den Smart Speaker weitergegeben. Danach ertönt wieder das Störgeräusch, damit der Lautsprecher nichts mehr hören kann.

Auch das Geschlecht, mit dem der Sprachfilter die Befehle an Google übermittelt, kann ich der App festgelegt werden. Zur Auswahl stehen weiblich und männlich. Das täuscht den Google-Algorithmus und verfälscht das Profil, das Google von allen seinen Nutzenden erstellt.

Praktisch ist, dass in der App auch Abkürzungen für längere Befehle eingerichtet werden können. Das Signal „Mir ist langweilig“ beispielsweise, kann als „Welche Ausstellung sieht man gerade im Museum für Kommunikation Nürnberg?“ weitergegeben werden. Ihr Smart Speaker sagt Ihnen dann unser aktuelles Ausstellungsprogramm an.

MPST, Foto: Bert Bostelmann

Hier stellt Tore Knudsen das Projekt Alias ausführlich vor.  

Sie wollen den Sprachfilter Alias kaufen?

Der Sprachfilter ist im Handel nicht erhältlich. Sie können ihn aber mithilfe eines 3D-Druckers selbst herstellen. Die Druckdaten und die Software stehen auf github.com kostenlos zur Verfügung.  

Viel Spaß mit ihrem eigenen Alias!

Warum ein Sprachfilter?

Sprachassistenten müssen durch ein Signalwort „aufgeweckt“ werden. Das setzt voraus, dass sie ständig mithören. Die Herstellerfirmen versichern zwar, dass die Sprachdaten erst aufgezeichnet werden, wenn das Signalwort verwendet wird. Dennoch kommt es häufig zu unfreiwilligen Aufzeichnungen. Eine Studie der Ruhr Universität Bochum und des Max-Planck-Instituts für Sicherheit und Privatsphäre legte 2019 offen, dass die Smart Speaker überraschend häufig Dialoge im Fernsehen, Songtexte oder ähnlich klingende Wörter als Signalwort missverstehen. Unbemerkt starten sie dann die Aufzeichnung.

MSPT, Foto: Bert Bostelmann
Google Home
MPST, Foto: Bert Bostelmann
Google Home
MPST, Foto: Bert Bostelmann

Ausversehen zugehört

Für die Studie prüften die Wissenschaftler:innen elf Smart Speaker von acht unterschiedlichen Herstellern. Insgesamt fanden sie mehr als 1 000 Tonsignale, die von den Geräten fälschlicherweise als Signalwort verstanden wurden. Vor allem beim Schauen von Serien und Nachrichten, werden die Geräte oft aktiviert.

Erfahren Sie mehr über die Studie und schauen Sie Videos mit Beispielen der falschen Signalwörter an:

Fehlaufzeichnung? Was passiert damit?

Für die Technologie-Unternehmen sind die Fehl-Aufzeichungen wertvoll. Sie nutzen die Audios, damit die Assistenzsysteme aus ihren Fehlern lernen können. Dazu hören Menschen die Fehlaufzeichnungen an und tippen ausgewählte Fälle ab, mit denen dann die Algorithmen der Spracherkennung trainiert werden. Nach starker Kritik durch Datenschützende, gaben die Technologie-Unternehmen an, dieses Vorgehen künftig einzustellen.

Eine Dokumentation geht der Frage nach, was mit den fälschlich aufgezeichneten Daten passiert und was auch die richtig aufgezeichneten Daten den Technologie-Unternehmen über sie verraten.

Nicht zu knacken?

Die Chiffriermaschine Enigma

Durch Tastendruck erzeugt die Enigma einen Geheimtext, der um eine Vielfaches sicherer ist als eine von Hand verschlüsselte Nachricht. Die Technik, so hieß es, sei unschlagbar: Niemand könne den Maschinen-Code brechen. Überzeugt von der Sicherheit der Enigma, setzte das deutsche Militär die Chiffriermaschine daher zur Verschlüsselung geheimer Funksprüche ein. Polnische Kryptografen und britische „Codebreaker“ konnten jedoch einen Großteil der verschlüsselten Geheimnisse trotzdem mitlesen.

Hier erfahren Sie, wie genau die Enigma funktioniert; und wie die Codebreaker den angeblich unschlagbaren Code knackten.

Rotor-Chiffriermaschine „Enigma M3“ mit drei Walzen (Marineausführung), Chiffriermaschinen-Gesellschaft Heimsoeth & Rinke, um 1940
Rotor-Chiffriermaschine „Enigma M3“ mit drei Walzen (Marineausführung), Chiffriermaschinen-Gesellschaft Heimsoeth & Rinke, um 1940. MSPT, Foto: Bert Bostelmann

Das Objekt: Enigma M3

3D-Modell der Enigma (derzeit in Wartung)

Wie funktioniert die Enigma?

Die Entschlüsselung der Enigma

Helfen Sie den Codebreakern!

Das Objekt: Enigma M3

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten Ingenieure unabhängig voneinander und in unterschiedlichen Ländern Chiffriermaschinen, die Buchstaben auf Knopfdruck verschlüsselten.

In Deutschland erhielt der Physiker Arthur Scherbius (1878–1929) im Jahr 1918 ein Patent für eine „Schlüsselmaschine“, die er Enigma (von gr. aínigma = Rätsel) nannte. Ihre komplizierte Mechanik wirkt bis heute rätselhaft und festigte damals den Mythos, dass der Enigma-Code nicht zu kacken sei. Bis heute hält die komplexe Funktionsweise der Enigma und die spannende Geschichte ihrer Entschlüsselung die Faszination lebendig.

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Scherbius bot die Enigma erfolglos dem deutschen Militär an, das von der Sicherheit der Handverschlüsselung überzeugt war. Erst nachdem bekannt geworden war, dass die Briten im Ersten Weltkrieg die geheimen Funksprüche der Deutschen größtenteils mitgelesen hatten, interessierte sich die Wehrmacht ab 1926 für die Chiffriermaschine.

Rund 50 000 Exemplare waren auf deutscher Seite im Zweiten Weltkrieg im Einsatz. Viele davon wurden bei Kriegsende zerstört, damit sie nicht den Feinden in die Hände fielen. Entsprechend sind die erhaltenen Exemplare wertvolle Sammlerstücke.

Enigma Objektfoto geöffnet Querformat_Museum für Kommunikation Nürnberg
MSPT, Foto: Bert Bostelmann
Enigma Objektfoto Steckerbrett 1_Museum für Kommunikation Nürnberg
MSPT, Foto: Bert Bostelmann

Wie funktioniert die Enigma?

Die Enigma ist eine Schreibmaschine, die Buchstaben vertauscht, anstatt sie zu schreiben. Wird ein Buchstabe auf der Tastatur gedrückt, leuchtet der Geheimbuchstabe im Lampenfeld darüber auf. Buchstabe für Buchstabe kann so der Klartext in einen Geheimtext übersetzt werden. Zwischen dem Tastendruck auf der Tastatur und dem aufleuchtendem Geheimbuchstaben im Lampenfeld vertauscht die Enigma einen Buchstaben sieben Mal; in bestimmten Fällen sogar noch öfter.

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Das Schaubild zeigt den Weg des Stroms, der durch das Drücken einer Buchstabentaste ausgelöst wird: Im Steckerbrett werden zehn ausgewählte Buchstabenpaare vertauscht. In den Walzen wird der Buchstabe dann insgesamt sieben Mal vertauscht: Einmal in jeder Walze; dann ein viertes Mal im Reflektor; und weitere drei Mal, wenn der Strom auf einem anderen Weg durch alle Walzen zurückgeleitet wird. Bevor der Geheimbuchstabe am Ende im Lampenfeld aufleuchtet, wird er ein zweites Mal durch das Steckerbrett geschickt. Die dort ausgewählten Buchstaben werden somit insgesamt neun Mal vertauscht.

Enigma beschriftet Museum für Kommunikation Nürnberg
MSPT, Foto: Bert Bostelmann / Joel Fischer
Schaubild Enigma
Atelier Meinhardt, Nürnberg

Was genau passiert in den Walzen?

Im Ausstellungsraum veranschaulicht die Hands-On-Station „Enigmapuzzle“, wie genau die Buchstaben in den Walzen vertauscht werden. Kommen Sie vorbei und erforschen Sie das Geheimnis der Enigma! 

Die Entschlüsselung der Enigma

Die Enigma bietet theoretisch103 Trilliarden Möglichkeiten, einen Buchstaben zu verschlüsseln. Der Enigma-Code ist dadurch sehr kompliziert, er folgt jedoch auch einem einheitlichen System, das sich – zumindest theoretisch – aus dem verschlüsselten Text ableiten lässt. In der Praxis war das jedoch eine Herkulesaufgabe, die anfangs allein daran scheiterte, dass die Mechanik der Enigma geheim gehalten und unbekannt war.

Trotzdem gelang 1932 dem polnische Mathematiker Marian Rejewski (1905–1980) das scheinbar Unmögliche: Er knackte den Enigma-Code. Ab 1939 waren auch die „Codebreaker“ des britischen Geheimdiensts in Bletchley Park in der Lage, einen Großteil der verschlüsselten Enigma-Funksprüche zu entschlüsseln und dadurch den Verlauf des Zweiten Weltkriegs entscheidend zu beeinflussen.

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Wie die Enigma einen Buchstaben vertauscht, wird durch vier Einstellungen bestimmt. Die erste ist die Auswahl der Buchstaben im Steckerbrett. Die anderen drei werden durch die Auswahl der Walzen, ihre Reihenfolge und durch die Ausgangsposition der Walzen festgelegt. Zusammen bestimmen sie den „Schlüssel“ der Enigma. Erst wenn dieser bekannt ist, kann ein Geheimtext mithilfe einer identisch eingestellten Enigma entschlüsselt werden.

Die Deutschen änderten jeden Tag die Einstellungen der Enigma, um die Sicherheit der Verschlüsselung zu erhöhen. Die Entschlüssler:innen standen daher täglich vor einem neuem Rätsel. Die „Tagesschlüssel“ waren in Codebüchern festgehalten, sodass alle Chiffriermaschinen morgens die gleiche Einstellung hatten. Für jeden Funkspruch nutzten die Deutschen zusätzlich einen eigenen „Spruchschlüssel“ mit einer abweichender Ausgangsposition der Walzen. Dieser wurde mit dem Tagesschlüssel verschlüsselt und am Angang jedes Funkspruchs übermittelt. Sicherheitshalber wurde er wiederholt, um Übertragungsfehler auszuschließen.

Um die Enigma erfolgreich zu entschlüsseln, war es zunächst wichtig, die genaue Funktionsweise der Chiffriermaschine zu kennen. Hierbei half der Deutsche Hans-Thilo Schmidt (1888–1943), der im Ersten Weltkrieg gedient hatte und sich danach erfolgslos als Seifenfabrikant versuchte. Sein Bruder war Stabschef des Fernmeldecorps und verschaffte ihm eine Anstellung in der Berliner Chiffrierstelle – der streng geheimen Schaltzentrale für die Enigma. Frustriert und unterbezahlt, ließ sich Schmidt (Codename: Asché) ab 1931 vom französischen Geheimdienst für die Übergabe von Dokumenten bezahlen.

Der französische Geheimdienst bemühte sich erfolglos aus diesen Dokumenten den Enigma-Code abzuleiten. Im Biuro Szyfrów (Chiffrierbüro) in Polen fürchtete man sich jedoch ungleich mehr vor einem Überfall der Deutschen und hatte großes Interesse daran, die Funksprüche der Deutschen zu entschlüsseln. Durch ein Militärabkommen mit Frankreich erhielten das Büro die Enigma-Dokumente und beauftragte den Mathematiker Marian Rejewski (1905–1980) mit dem Problem.

Aus dem Spruchschlüssel, den die Deutschen am Anfang jedes Funkspruchs wiederholten, um Interferenzen oder Bedienungsfehler auszuschließen, leitet er in mühevoller Arbeit Kataloge und mathemaische Ketten ab. Hilfreich waren auch Codebücher, die der deutsche Spion Schmidt zur Verfügung stellte. Ab 1932 konnte Rejewski so den Tageschlüssel innerhalb eines Tages bestimmen und den geheimen Funkverkehr der Deutschen mitlesen.

Als die Deutschen ihr Verfahren leicht modifizierten, waren Rejewskis mathematische Kataloge nutzlos geworden. Nun entwickelte er ein mechanisches Katalogsystem, das den Tagesschlüssel automatisch suchte. Die Anlage – die erste bekannte Entschlüsselungsmaschine – benötigte zwei Stunden, um die Walzeneinstellung der Enigma zu bestimmen. Sie wurde „Bombe“ genannt; vermutlich, weil sie während der Arbeit laut tickte. Eine andere Erklärung leitet die Bezeichnung von einer Eisbombe ab, die Rejewkski verspeist haben soll, als er die Idee für seine Maschine hatte.

Als jedoch die Deutschen 1938 dann zwei neue Walzen mit abweichender Verdrahtung einführten, waren die Grenzen der polnischen Bombe erreicht. Auch der Kontakt zu Schmidt war abgebrochen. Kurz bevor Hitlers Armee am 1. September 1939 Polen angriff, erhielten Frankreich und England die Baupläne der Bombe und zwei Nachbauten der Enigma, um die Entschlüsselung fortzusetzen.

In Bletchley Park – 70 Kilometer von London entfernt – richtete das britische Militär 1939 eine geheime Dienststelle ein. Rund 10 000 Codebreaker, zumeist Frauen, entschlüsselten dort bis zu 80 000 abgefangene Funksprüche pro Monat. Alan Turing (1912–1954) und Gordon Welchman (1906–1985) hatten dazu die polnische „Bombe“ entscheidend weiterentwickelt, sodass der britische Geheimdienst rund 70% der deutschen Enigma-Funksprüche entschlüsseln. Nie ging es darum, sofort auf einzelne militärische Meldungen zu reagieren. Die Alliierten kamen so jedoch an wichtige strategische Informationen, mit denen sie den Verlauf des Krieges entscheidend beeinflussten.

Die Turing-Welchman-Bombe bestand aus 36 Enigma-Nachbildungen, die mit 64 Umdrehungen pro Minute alle möglichen Schlüssel durchprobierten. Am Ende zeigte die Maschine die Reihenfolge der Walzen und ihre Starposition an. Allerdings benötigte sich dafür mehrere Stunden. Dadurch ging kostbare Zeit verloren, in der die Alliierten nichts über die deutschen Pläne erfuhren. Mithilfe sogenannter „Cribs“ (Wörter, die mit hoher Wahrscheinlichkeit im Geheimtext vorkommen) konnten die britischen „Codebreaker“ die Rechenzeit der Maschine jedoch erheblich verkürzen, sodass der Tagesschlüssel schon innerhalb einer Stunde ermittelt war.

Enigma Objektfoto Walzen
MSPT, Foto: Bert Bostelmann
Enigma Objektfoto Steckerbrett
MSPT, Foto: Bert Bostelmann
Bletchley Park Enigma Entschlüsselung
Bletchley Park Trust / Foto: anonym
Funkspruch verschlüsselt Enigma
National Museum of the United States Air Force
Bletchley Park Turing-Welchman Bombe Enigma
Bletchley Park Trust / Foto: anonym

Helfen Sie den Codebreakern!

Weil sich bei jedem Tastendruck mindestens eine Walze um eine Position weiterdreht, wird bei der „Enigma“ ein Buchstabe nie mit sich selbst verschlüsselt. Ein A wird niemals zu einem A und ein B nie zu einem B usw. Ein Wort, das mit hoher Wahrscheinlichkeit im Geheimtext vorkommt, lässt sich deshalb durch Verschieben entlang des Geheimtexts auffinden. Solche Wörter heißen „Cribs“. Ein Beispiel ist das Wort „Wetter“, das im Wetterbericht vorkam, den die Deutschen jeden Morgen verschlüsselt ausstrahlten.

Mit „Cribs“ zum Erfolg!

Unterstützen Sie die Arbeit der britischen Codebreaker! So funktioniert der Crib-Schieber:

1. Verschieben sie das Wort „Wetter“ so lange mit der Maus um jeweils eine Position nach rechts, bis keiner der Buchstaben mit dem darüberstehenden Geheimtext übereinstimmt. Die Buchstabenfolge, die dann im Geheimtext steht, ist die verschlüsselte Form des „Crib“-Wortes.

2. Bewegen Sie den Schieber weiter nach rechts und suchen Sie nach weiteren Positionen, an denen keiner der Buchstaben mit dem Geheimtext übereinstimmt. Wie viele solche Positionen haben Sie gefunden?

Sie haben mehr als eine Position für den „Crib“ gefunden?

Das kam auch in Bletchley Park häufig vor. Die Codebreaker konnten lediglich Buchstabenfolgen vermuten, an denen das Wort mit einiger Wahrscheinlichkeit im Geheimtext enthalten war. Oft gab es mehr als nur eine mögliche Stelle. Mit einem Nachbau der Enigma ließ sich aber schnell prüfen, ob die gefundene Passage die richtige war. Falls nicht, wurde eine weitere Geheimbuchstabenfolge geprüft – solange, bis der Code geknackt war.


Enigma und mehr

Im Zweiten Weltkrieg war nicht nur die Enigma im Einsatz. In unserer Online-Ausstellung erfahren Sie mehr über die Enigma, den Lorenz-Geheimschreiber und den Doppelwürfel.

Visual für die Ausstellung "Potz Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech" im Museum für Kommunikation Nürnberg

PRESSEMAPPE Potz! Blitz!

Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech

Wir alle tun es: schimpfen und fluchen. Kraftausdrücke gibt es wohl, seit es Sprache gibt, und in allen Kulturen der Welt. Die Ausstellung „Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech“ geht diesem Sprachphänomen auf unterhaltsame Weise nach. Kurator Dr. Rolf-Bernhard Essig schlägt einen Bogen von saftigen Verfluchungen in Keilschrift über internationale Beschimpfungen mit Tiernamen bis zu Internet-Trollen und Hate Speech.

Presseinformation

Ausstellungstexte

Abbildungsnachweis

Pressefotos (ZIP)

Neue Briefmarken und Sonderstempel – Erstverkaufstag der Philatelie

Das Museum für Kommunikation Nürnberg wird zur Sonderpostfiliale:

Am 5. Dezember 2024 von 09:30 bis 16:30 Uhr sind alle Philatelist:innen und Interessierte zu einem exklusiven Sonderverkauf in die Lessingstraße 6 eingeladen. Im Angebot stehen brandneue, weihnachtliche Briefmarken des Monats Dezember 2024, ein Tagesstempel, ein Sonderstempel mit dem Motiv zu der Weihnachts-Werkstatt des Museums für Kommunikation. Außerdem ein Sonderstempel mit der weihnachtlichen Museumspostkutsche, wie sie über den Christkindlesmarkt fährt.

Entwurf des Postwertzeichens:

Jan-Niklas Kröger, Bonn

Mit dem ersten klingenden Sonderpostwertzeichen „Weihnachten für Kinder – Weihnachtsbäckerei“ ist zum diesjährigen Advent eine fantastische Kooperation gelungen. Das Motiv der Briefmarke zeigt eine Illustration des Klassikers „Die Weihnachtsbäckerei“ von Musiker und Komponist Rolf Zuckowski (*1947). Das Besondere daran: Mit einem tiptoi® Stift von Ravensburger lässt sich diese Weihnachtsbriefmarke erstmals zum Klingen bringen!

Entwurf des Postwertzeichens:

Prof. Dieter Ziegenfeuter und Susanne Wustmann, Dortmund

Seit 2020 lockt das älteste Kloster auf deutschem Boden im saarländischen Tholey hunderttausende Kunstinteressierte an. Der Großteil der Kirchenfenster stammen von Mahbuba Maqsoodi (1957). Farbintensiv ist die Weihnachtsbriefmarke, die einen Ausschnitt des Fensters „Himmlisches Licht“ aus dem linken Nebenchor zeigt. Im Zentrum steht die Heilige Familie, beschienen von warmem, göttlichem Licht. Liebevoll lächelnd hält Josef das neugeborene Jesuskind im Arm, Maria schaut wachend zu ihnen herunter. Maqsoodis Werk vermittelt die Botschaft: „Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.“ (1. Joh 1,5)


Entwurf des Postwertzeichens:

Michael Menge, Duisburg

Das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern gehört in vielen Familien und unter guten Freunden, die sich an den Festtagen und besonders am Heiligen Abend treffen, zu den liebgewonnenen Ritualen der Adventszeit.

In diesem Jahr feiert „O Tannenbaum“, eines der populärsten deutschen Weihnachtslieder, seinen 200. Geburtstag.

Entwurf des Postwertzeichens:

Professor Jens Müller, Düsseldorf

Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz zählen zu den bedeutendsten mittelalterlichen Zentren des Judentums in Europa.

Das Sonderpostwertzeichen zeigt neben stilisierten Darstellungen einer Synagoge und einer Thorarolle zwei der wichtigsten Symbole des Judentums: die Menora (Siebenarmiger Leuchter) und den Davidstern.

Daneben gibt es drei Stempel. Dies sind ein Tagesstempel für den 5.12.2024, der Stempel des Monats zum Thema die historische, weihnachtlichen Museumspostkutsche und der Stempel mit dem Motiv der Weihnachts-Werkstatt, die an den Adventssonntagen in der Schreibwerkstatt des MKN mit spannenden, adventlichen Mitmach-Angeboten stattfindet.

Am Verkaufsstand der Deutschen Post im Museumsfoyer im Erdgeschoss sind nicht nur die neuen Marken, sondern alle Briefmarkenausgaben der letzten zwei Jahre erhältlich.

Seit Januar 2024 findet die Veranstaltungsreihe „Erstverkaufstag der Philatelie“ monatlich im Wechsel im Museum für Kommunikation in Berlin, Frankfurt und Nürnberg statt.

Die Gäste haben die Möglichkeit, ihre Briefmarken mit dem Stempel des Monats, dem Tagesstempel und dem Sonderstempel des Museums versehen zu lassen.

Der Zugang zum Verkaufsstand ist kostenlos und barrierefrei möglich.

Termin: Donnerstag, 5. Dezember 2024, 9.30 – 16.30 Uhr

Ort: Museum, Foyer

Kosten: Zugang ohne Eintritt möglich

Finissage zur Sonderausstellung „New Realities. Wie Künstliche Intelligenz uns abbildet“ im Grandhotel „Le Marenki“ am 20. Januar 2024 ab 19 Uhr

Gemeinsam mit Ihnen blicken wir auf die Bilder der „New Realities“ zurück, die uns die Künstlichen Intelligenzen während der Laufzeit unserer Ausstellung gezeigt haben. Gleichzeitig wagen wir mit Ihnen einen Blick in die Zukunft: Wie hat sich KI in den letzten Monaten entwickelt, was hat sich verändert? Wie kann es weitergehen? Wo liegen unsere Bedenken? Was sind unsere Erwartungen und Wünsche für die Zukunft?

An diesem Abend steht aber nicht nur die KI im Fokus. Wir betrachten auch die Entwicklung dieser sehr dynamischen Technologie und fragen, was das für unsere Verständigung miteinander bedeutet. Deswegen laden wir Sie ein, zusammen mit uns und unseren Gästen über digitale und analoge Themen rund um Kommunikation und KI zu diskutieren. Durch den Abend führt die charmante Roxy Rued.

Das Programm:

19:30 Uhr

Auftakt/Begrüßung (Raum Sehen & Zeigen)

Talk Runde/Podium: KI und „New Realities“. Rückblick und Ausblick
Vladimir Alexeev (Merzmensch), Eva Gengler (Expertin für Feministische KI) und Maren Burghard (Ausstellungskuratorin);
Moderation: Dr. Annabelle Hornung

20:00 Uhr

Vortrag Vladimir Alexeev (Merzmensch): Wo stehen wir jetzt?

21:15 Uhr und 22:30 Uhr

Kurz-Führung durch die Ausstellung „New Realities. Wie Künstliche Intelligenz uns abbildet“

22:00 Uhr

Vortrag Vladimir Alexeev (Merzmensch): Wo gehen wir hin?

Den ganzen Abend lang

KI – Dramolette schreiben lassen mit Patrick Heppt, KI – Cocktails mixen mit Tipsy-Buddy, KI – Karaoke unter dem Motto: Sing and be a Star.

KI – POESIE

Dieses Ding bestellt Pizza und schreibt Goethe in Grund und Boden, Baby!“

Werde in Sekundenschnelle zum*zur Theaterautor*in! Besuche DEINE persönliche Theaterperformance! Die Texte lieferst DU mit Unterstützung einer KI, die das Handwerk bereit stellt.

Darstellende*r Künstler*in Patrick* Heppt performt die Texte dann im Rahmen einer szenischen Lesung.

So läuft es ab: 

Du gibst Stichworte in eine bereitstehende KI ein. Die KI generiert daraus einen Theatertext.

Die Texte werden gesammelt und jeweils um 21, 22 und 23 Uhr von Schauspier*in und Perfromer*in Patrick Heppt live performt.

IST DAS DIE ZUKUNFT DES THEATERS? 

Finde es heraus!

TINTO-tapas y vino

Das Museumsrestaurant sorgt für das leibliche Wohl

Kosten: Eintritt frei
Ort: Museum für Kommunikation, Ausstellung 2. OG

Um Anmeldung wird gebeten:

Talkrunde mit unseren KI Experten auf dem Podium

Vladimir Alexeev

Kulturwissenschaftler, Publizist und Künstler, der in seinem Buch „KI-Kunst“ Möglichkeiten, Einschränkungen und Problematiken der Kollaboration von Mensch und Maschinen aufzeigt.

Dr. Annabelle Hornung

Seit Juni 2020 ist Dr. Annabelle Hornung Direktorin des Museums für Kommunikation Nürnberg. Ihre Interessen sind neben der Zukunft, der Theorie und digitalen Transformation von Museen und Ausstellungen.

Maren Burghard

Als gelernte Kommunikationswissenschaftlerin arbeitet sie seit fast 20 Jahren an digitalen Medien für Museen. Das Thema KI und deren Einsatz in Ausstellungen ist seit 2022 eines ihrer Lieblingsthemen. Maren Burghard ist die Digitalkuratorin der Ausstellung „New Realities – Wie Künstliche Intelligenz uns abbildet“.

Eva Gengler

Sie ist Wissenschaftlerin, Speakerin für feministische KI, Unternehmerin und Vorstandsmitglied bei erfolgsfaktor FRAU e.V. Ihr Fokus liegt auf Macht und wie sie unsere Organisationen und KI beeinflusst. KI spiegelt die bestehende Macht wider.

Wechselausstellung:

New Realities bis 21. Jan. 2024

>> Mehr über die Ausstellung lesen Sie im Expotizer.

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